Das Prinzip der kleinsten Überraschung
Gute Software zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Benutzer im Umgang mit ihr wohlfühlen, dass wir damit eine angenehme Erfahrung erleben. Es ist angenehm, wenn wir unsere Anwendungen benutzen können ohne dabei in höchsten Maße konzentriert und gestreßt zu sein. Selbst ein Hochschulprofessor wird es schätzen, wenn er beim Ausfüllen seiner Reiserechnung nur sein halbes Gehirn einschalten muss.
Es ist höchst irritierend, wenn sich ein Programm anders verhält, als wir es im Alltag erwarten würden. Software soll die Benutzer unterstützen und nicht die Benutzer die Software.
Wenn wir Entscheidungen treffen, wie sich unsere Software in gewissen Situationen verhalten soll, ist das meist ganz einfach. Wir handeln nach dem Prinzip der kleinsten Überraschung. Unsere Anwendung muss so reagieren, wie es der Benutzer intuitiv erwartet und kein vollkommen überraschendes Verhalten zeigen. Dies verlangt von den Benutzern weniger Konzentration und belastet sie weniger. Unsere Anwendung steigt so in der Sympathie der Benutzer. Software soll sich idealer Weise so verhalten, wie wir es aus unserer täglichen Erfahrung mit der realen Welt gewohnt sind.